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ach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr der Tourismus weltweit einen enormen Aufschwung. Bereits in den ersten Nachkriegsjahren reisten internationale Besucherinnen und Besucher nach Jugoslawien, obwohl die touristische Infrastruktur noch dürftig war. Ab Ende der 1950er Jahre beherbergten Kurorte, Badeorte und Berghütten eine wachsende Zahl internationaler Touristen. Sie reisten mit einem Visum hauptsächlich über Slowenien nach Jugoslawien ein und kamen vorwiegend aus Deutschland, Italienen, Österreich, Frankreich, USA, Großbritannien, Niederlande und Belgien, angezogen von der unberührten Natur. 1963 nahm Jugoslawien an der Konferenz der Vereinten Nationen in Rom über den internationalen Reiseverkehr und Tourismus teil, die den Ausgangspunkt für die Lockerung der jugoslawischen Visapolitik bildete.
Der Naturismus, der im westlichen Europa bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, war für das jugoslawische Tourismusangebot charakteristisch. In vielen Badeorten entlang der östlichen Adriaküste konnte man die so genannte Freikörperkultur praktizieren. Im Jahr 1961 wurde auf Initiative des Münchner Naturistenvereins im istrischen Dorf Koversada das erste FKK-Camp Jugoslawiens eingerichtet, das 5000 Menschen aufnehmen konnte.
Durch die Liberalisierung der Grenzübergänge stieg die Zahl der ausländischen Touristen. Dadurch eröffneten sich nicht nur Möglichkeiten für die jugoslawische Wirtschaft und neue Arbeitsplätze für Einheimische, sondern auch für interkulturelle Kontakte.
In den Sommermonaten füllten Autokolonnen aus verschiedenen europäischen Ländern die regionalen Straßen zum Meer und zurück, wie auf diesem Foto zu sehen ist, das 1965 an der Straße zwischen Planina und Postojna aufgenommen wurde. Der wachsende internationale Tourismus führte zu Überlegungen, ein Autobahnnetz zu schaffen.
Im Jahr 1972 fand in Koversada der 13. Kongress der Internationalen Föderation der Naturisten statt, an dem über 200 ausländische Journalisten teilnahmen. In den 1970er und 1980er Jahren war Jugoslawien eines der größten FKK-Reiseziele der Welt.