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apital floss während des Kalten Krieges durchaus auch über ideologische Grenzen hinweg. Gewöhnlich floss es aus kapitalistischen Ländern in sozialistische Länder, oft in Joint-Venture-Formaten. In den 1970er und 1980er Jahren war es jedoch umgekehrt: Das sozialistische Jugoslawien beschloss, im kapitalistischen Österreich zu investieren. Dahinter stand die Absicht, Arbeitsplätze in der von einer slowenischen Minderheit bewohnten Region Kärnten zu schaffen.
Gleichzeitig sollte das Programm als neuer Kanal zur Vertiefung der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Zusammenarbeit dienen. Der ehrgeizige Plan, im gesamten ethnisch gemischten Südkärnten in moderne Industrie- und Dienstleistungseinrichtungen zu investieren, stieß sowohl in Klagenfurt als auch in Wien auf gemischte Reaktionen. Für die wenigen Manager, die aus Jugoslawien kamen, brachte die Arbeit an der Schnittstelle zweier politischer und rechtlicher Systeme wertvolle internationale Wirtschaftserfahrung. Wie viele Unternehmen in Slowenien konnten jedoch auch sie dem Wandel und der Stagnation in den 1990er Jahren nicht entgehen.
Pressemitteilung des Kärntner Heimatdienstes, einer regionalen nationalistischen Gruppe, aus dem Jahr 1978, in der aus politischen Gründen gegen Investitionen aus Jugoslawien Stellung bezogen wird.
Das Elan-Werk in Fürnitz/Brnca bei Villach/Beljak gegen Ende der 1970er Jahre. Das architektonisch anspruchsvolle Gebäude beherbergte die Skifabrik und einen Werksverkauf.
Werbeschreiben des Obir Hotels in Bad Eisenkappel/Železna Kapla aus dem Jahr 1977. Das Hotel preist sich als „Haus der Freundschaft“ an, wo slowenische Gäste in ihrer Muttersprache bedient werden.