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u Zeiten Jugoslawiens bildete der Fluss Kolpa/Kupa einen Abschnitt der Verwaltungsgrenze zwischen den Teilrepubliken Slowenien und Kroatien. Im Jahr 1957 finanzierten und bauten Bewohnerinnen und Bewohner beider Ufer gemeinsam eine Brücke bei Slavski Laz (SI) und Čedanj (HR). Die wirtschaftlichen, sozialen und persönlichen Beziehungen intensivierten sich bis 1991, als die Überquerung der Brücke nach den Unabhängigkeitserklärungen beider Staaten verboten wurde. Von da an diente das Bauwerk nur noch als Aussichtspunkt. Slowenien trat 2004 der EU und 2007 dem Schengen-Raum bei.
Keine zehn Jahre später reagierte Slowenien auf den Zustrom von Geflüchteten mit der Errichtung eines Zauns entlang des Flussufers. Die Brücke verfällt seither. Seit 2023 ist auch Kroatien Mitglied des Schengen-Raums. Die Tore im Zaun wurden geöffnet und einzelne Personen begannen, den überwucherten Brückenzugang freizulegen. Im selben Jahr wurde der Zaun abgebaut und eine grenzüberschreitende Bürgerinitiative gegründet, um die Brücke zu renovieren.
Laut der in Kočevje erschienenen Zeitung Novice vom 7. Dezember 1957 arbeiteten Männer, Frauen und Kinder 2500 Stunden am Bau der Hängebrücke zwischen Slavski Laz und Čedanj. Einer von ihnen war der hier abgebildete örtliche Fischereiinspektor.
Beim Versuch, den Fluss zu überqueren, sind manche ertrunken; andere verletzten sich beim Überwinden des Zauns. Die Wanderung der Wildtiere wurde massiv gestört, und um an den Strand zu gelangen, musste die Polizei gerufen werden, um das Tor aufzuschließen.
Man traf sich beim Einkaufen, bei der Arbeit und in der Freizeit, wie hier im kroatischen Dorf Čedanj bei einem Bowlingturnier. Nach der Schließung der Brücke, die das Tal verband, kamen die grenzüberschreitenden Begegnungen allmählich fast zum Erliegen.