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ie Arbeitsgemeinschaft der Länder und Regionen der Ostalpengebiete – allgemein bekannt als Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria (ARGE Alpen-Adria) – wurde 1978 in Venedig gegründet. Ihr gehörten Venetien und Friaul-Julisch Venetien (Italien), Kärnten, Oberösterreich, die Steiermark (Österreich), Kroatien und Slowenien (damals Teile Jugoslawiens) an. Bayern (Westdeutschland) und Salzburg (Österreich) nahmen als aktive Beobachter teil. Die Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria folgte einem Bottom-up-Muster: Regionalregierungen sammelten Anfragen von lokalen Unternehmen, Handelskammern und Intellektuellen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und wandelten sie in politische Initiativen um.
Die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria wirkte als Katalysator der interregionalen Zusammenarbeit, die sich um sechs Hauptsektoren gruppierte: Raumplanung und Umweltschutz; Transport und Verkehr; Kultur, Information, Wissenschaft und Jugend; Wirtschaft; Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht und Bergwirtschaft; Gesundheit und Hygiene. Sie initiierte auch die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Treffen von Radio- und Fernsehjournalisten, „Jugendspiele“ und einen „Alpen-Adria-Kulturpass“. Außerdem wurden Berichte über die Wasserwirtschaft und den Schutz historischen Erbes veröffentlicht. Durch die interregionale Integration italienischer, österreichischer, jugoslawischer und ungarischer Regionen konnten nun Barrieren des Kalten Krieges überwunden werden.
Die treibenden Kräfte der interregionalen Zusammenarbeit in der Alpen-Adria-Region waren die politischen Vertreter der Regionalregierungen. Auf diesem Bild, das anlässlich des zehnten Jahrestags der ARGE Alpen-Adria 1988 in Venedig aufgenommen wurde, sitzen Peter Ambrozy (Landeshauptmann von Kärnten) und Carlo Bernini (Präsident der Region Venetien) nebeneinander.
Zwischen 1978 und 1988 wurde die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria um die italienischen Regionen Trentino-Südtirol (1981) und Lombardei (1988), das österreichische Burgenland (1987), die ungarischen Komitate Győr-Moson-Sopron und Vas (1988) sowie das westdeutsche Bundesland Bayern (1988) erweitert. Nach 1989 wurde Alpen-Adria auf die ungarischen Komitate Zala, Baranya und Somogy, den Kanton Tessin und die italienische Region Emilia-Romagna ausgeweitet.
Die Idee zur interregionalen Zusammenarbeit im Alpen-Adria-Raum entstand auf den lokalen Messen, an denen seit Anfang der 1960er Jahre Unternehmen aus Italien, Österreich, Slowenien und Kroatien teilnahmen. Das Titelblatt der Broschüre für die Messe in Ljubljana 1981 wurde vom Regionalverband der Industriellen Venetiens gestaltet.